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Aufstand im islamischen Gefängnis

Am Sonntag 25.10.2009 war es dann soweit.

Der von manchen immer wieder beschworene Mut der Verzweiflung brachte einige politischen Gefangenen im berüchtigten Gohardascht Gefängnis in Karadj dazu das Äußerste zu wagen und zu rebellieren.

Diese schafften es den zweiten Saal des ersten Traktes im besagten Gefängnis unter ihre Gewalt zu bringen, um so vielleicht die Verantwortlichen dazu zu zwingen, ihren Forderungen zuzuhören.

Der Gefängnisdirektor und etwa 40 Männer der Gefängnisgarde waren sofort vor Ort. Die Gardisten umstellten den Saal und versuchten sofort einzudringen, was ihnen aber nicht gelang, da die Gefangenen alle Türen von Innen verschlossen hatten.
Als dann die Gefangenen erklärten, dass sie lieber alle bei diesem Aufstand sterben, als einfach aufzugeben, sah sich der Gefängnisdirektor gezwungen, sich auf Verhandlungsgespräche einzulassen.

Wer nun glaubt, dass die Gefangenen einen Hubschrauber verlangten, muß hier enttäuscht werden.

Die Forderungen der aufständischen Gefangenen waren wie folgt: 
1.Ein Ende der fast täglichen Folter 
2.Keine drakonischen Strafmaßnahmen für diejenige, die sich an diesem Aufstand beteiligt haben 
3.Eine qualitative und quantitative Besserung der Gefängnismahlzeiten, die in ihrer augenblicklichen Form nichts als den allmählichen Tod bedeuten. 
4. Maßnahmen gegen die katastrophalen hygienischen Zustände im Gefängnis ( in diesem Zusammenhang wurde sogar darum gebeten, dass den Gefangenen zumindest die Mittel zur Verfügung gestellt werden, selbst für Hygiene zu sorgen ) 
5. Die Erlaubnis, Familienangehörige zu kontaktieren (die meisten haben seit ihrer Verhaftung keinen Kontakt zu ihren Familien haben dürfen und würden sich mit einem 2 minütigen Telefongespräch zufrieden geben) 

Wie man unschwer erkennen kann, geht es hier bloß um die elementarsten Bedürfnisse der Gefangenen.

Nachdem der Gefängnisdirektor ihnen sein Ehrenwort gegeben hatte, sich persönlich um ihre Forderungen zu kümmern, öffneten die Gefangenen die Türen ihres Käfigs und die Garde stürmte hinein...

Wieviel das Ehrenwort eines solchen "Menschen" wert ist, zeigten die nächsten Tage...

Am Montag wurde jeder einzelne Gefangene, der sich am Aufstand beteiligt hatte, einzeln abgeholt und verhört.
Die Fragen waren immer die gleichen: "Wer hat diesen Aufstand angezettelt?" "Was wolltet ihr wirklich erreichen?" usw..
Was die Beamten aber zu hören bekamen war allerdings auch immer das gleiche....
"Niemand hat hier etwas organisiert! Wir hatten einfach genug! Wir dachten lieber sterben als weiter unter diesen Umständen zu leben! Das ist ja ein Tod auf Raten! Exekutiert uns doch gleich! Alles ist besser als das!"
So in etwa die Antwort der meisten aufständischen Gefangenen.

Am Dienstag 27.10.2009 hieß es dann, dass die Aufständischen wegen Ungehorsam gegenüber dem Gefängnispersonal mit schweren Konsequenzen zu rechnen haben werden.

Heute Mittwoch warten wir auf die weitere Entwicklung der Lage....

...und die meisten Gefangenen glauben, dass der Gefängnisdirektor sein Ehrenwort längst schon vergessen hat.
....wir aber wissen, dass sein Ehrenwort grundsätzlich nicht den geringsten Wert hat, da er als Moslem von seinem Allah die Erlaubnis hat, zu lügen, wenn es irgendwie förderlich sein sollte....

payande va piraste az eslame ahrimani baad iran! 



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